Auf nach Kambodscha - das achte Weltwunder wartet!

Von Saigon ging der Flug direkt nach Siem Reap, der Stadt in der Nähe von Angkor Wat. Heißes Jahrhundert-Wetter, nette Leute und ein tolles Hotel - was will man mehr? Am Nachmittag besuchten wir erstmals die ehemals überwucherten Ruinen von Angkor Wat, größtes religiöses Bauwerk der Erde, erbaut in nur 37 Jahren!

 

Man kann kaum beschreiben was man sieht: man kriegt vor lauter Staunen den Mund nicht mehr zu, insbesondere wenn man das Spiegelbild dieses Prachtbaus in den Wassergräben entdeckt. Am Nachmittag ist das Licht besonders gut zum Fotografieren - neben dem Bauwerk mit seinen Skulpturen und Reliefen gibt es übrigens noch andere interessante Shots: Traditionell in oranges Tuch gekleidete kahlköpfige Mönche mit Fotoapparat und Zigarettenstummel in der Hand...

Ganz in der Nähe von Angkor Wat befindet sich ein Hügel, dessen Besteigung bei der Hitze ganz schön anstrengend ist. Von hier aus kann man den Sonnenuntergang sehen und die Färbung von Angkor Wat in der Abendsonne beobachten - wir hatten allerdings Pech und eine kleine Wolke schob sich kurz vor dem Untergang vor die Sonne.

Am nächsten Tag wartete fünf Portale weiter das nächste Großmonument: Im Herzen der Stadt Angkor Thom stand das nächste Großmonument, der Bayon-Tempel mit rätselhaften Reliefs und lächelnden steinernen Riesen-Gesichtern, die einen in ihren Bann ziehen. Es ist ein tolles Gefühl die 1,5 km lange Allee, die zum Eingangstor führt, auf dem Rücken eines Elefanten herunterzureiten, während man lustige Affen beobachtet und dem Monument mit seiner Prachtstraße und dem Eingangstor immer näher kommt.

Am Abend sollte man sich das Apsara-Theater nicht entgehen lassen - auch wenn's nur für Touristen aufgeführt wird. Gezeigt werden die klassischen Tempeltänze, bei den man sich fragt wie man seine Finger und Hände so verbiegen kann. Die Kostüme sehen toll aus und es werden Geschichten erzählt, die auch an den Reliefs in Angkor dokumentiert sind.

Auch in der Umgebung sind jede Menge Khmer-Tempel, die künstlerisch vom Feinsten sind. Filigrane Handarbeit kann man am Banteay Srei-Tempel sehen, aber das Größte ist Ta Phrom: hier hat sich der Urwald wieder über die Tempel hergemacht und riesige Feigenbäume wachsen auf und in den Ruinen.

Am Folgetag ging's zum Tonle-Sap-See, dem größten Binnengewässer Südostasiens. Auch hier gab's schwimmende Märkte und Restaurants, schwimmende Dörfer und Schulen und Wasser soweit das Auge reicht. Die Mangrovenwälder und der Wellengang gaukeln einem vor, man wäre auf dem Meer und nicht auf einem Binnengewässer.

Am nächsten Tag ging es nach Phnom Penh, der kambodschanischen Hauptstadt, die sich gerade für das Wasserfest präparierte. Es dauerte sage und schreibe drei Stunden um die paar Kilometer zu unserem Hotel am Fluss hinter uns zu bringen. Durch eine Sperre der Hauptstraßen mussten wir durch die entlegendsten Winkel von Phnom Penh fahren, wo sich selbst Fahrer und Guide nicht mehr auskannten und die Gassen so klein waren, dass nur ein Fahrzeug sie durchfahren konnten. Ich brauche nicht extra zu erwähnen, dass die Straßen ungeteert und die Schlaglöcher so groß waren, dass man Blut und Wasser schwitzen musste. Morgens um halb fünf war die Nacht zu Ende - der Soundcheck bei der gegenüber vom Hotel aufgebauten Musikanlage sorgte dafür, dass wir kerzengerade im Bett standen - um sechs waren die Checks endlich Geschichte und das Wasserfest am Mekong konnte beginnen.

Der Königspalast mit seinen Prunkbauten ist trotz der Herrschaft der roten Khmer durch Renovierungsarbeiten immer noch sehr gut erhalten. Auf dem Areal steht auch die berühmte Silberpagode, deren Fußboden aus wertvollen Silberplatten besteht. Der lebensgroße Goldbuddha, die Hauptattraktion der vielen Schätze in der Pagode, ist mit 9.500 Diamanten bestückt. Weitere Kunstschätze der Khmer-Kultur sind im National-Museum zu sehen - eine wirklich schöne Sammlung an Artefakten aus der Vergangenheit. 10 km vor der Stadt befinden sich die sogenannten Killing Fields - zur Herrschaft der Roten Khmer wurden Anfang der 80er Jahre ca. 25% der Bevölkerung von Kambodscha, d.h. 3 Millionen Leute brutal ermordet, weil sie intellektuell waren, Brillenträger waren oder „Ehefrau" waren. Aufgrund des Wasserfestes konnten wir jedoch nicht dorthin fahren, sondern mussten fünf lange Stunden am Flughafen verbringen, bevor wir unsere Reise in Thailand fortsetzen konnten. Eingefressen haben sich jedoch die Informationen von unserem Guide, der als 11-jähriger mit seiner Familie und vielen Millionen anderer Kambodschaner unter den Folgen des Terror-Regimes leiden musste.