Nach unserem Aufenthalt auf den Galapagos Insel ging es per Flieger nach Costa Rica. Am Nachmittag kamen wir in San José, der Hauptstadt Costa Ricas an und freuten uns auf den Start der Rundreise am Folgetag.
Nach der Stadtrundfahrt und einem kurze Spaziergang durch die Straßen von San José ging es zum Goldmuseum, das in einem riesigen Tresor unter der Banco Central untergebracht ist. Neben historischen Artefakten versteckt sich hier eine der größten Goldsammlungen Amerikas. Die meisten Kunstgegenstände wurden in den Gräbern von Eingeborenen gefunden und sagen viel über den Glanz vergangener Zeiten aus. Es ist schon erstaunlich, wie man mit primitiven Mittel so filigrane Kunstwerke herstellen kann.
Weiter ging die Fahrt zu den La Paz Waterfall Gardens. Eine Fahrt zum Vulkan Poas war nicht sinnvoll, weil die Vulkanspitze in einer dicken Wolkensuppe gefangen war - das Thema wurde kurzerhand vertagt. An den Wasserfällen von La Paz findet man die Kolibri-Gärten. Die Flüssigkeit in den bunten Vogeltränken schmeckt den Kolibris scheinbar sehr gut - man kann sehen, wie sie rund um die Uhr die Behälter anfliegen und es sich gut gehen lassen.
Auf dem Rundgang durch die Gardens findet man im Regenwald dicht nebeneinander vier schöne Wasserfälle. Neben der Natur kann man tropische Vögel, Eichhörnchen und sogar Waschbären bewundern. Wer Schmetterlinge liebt kommt im größten Schmetterlings-Observatorium der Welt sicher auf eine Kosten - man kann dort Tausende, z.T. riesige Schmetterlinge herumschwirren sehen, vorausgesetzt man traut sich - im Gegensatz zu mir - herein.
Auf dem Weg nach Puerto Viejo de Sarapiqui sieht man Kaffee-Sträucher soweit das Auge reicht. Da die Arbeit anstrengend und unterbezahlt ist, erfolgt die Ernte in erster Linie durch nicaraguanische Gastarbeiter.
Weiter im Programm: Am Folgetag stand eine dreistündige Bootsfahrt auf dem Sarapiqui-River auf der Tagesordnung. Während der Bootsfahrt kann man im Regenwald Brüllaffen, Fledermäuse, Krokodile, Kaimane, Frösche, Leguane ,Faultiere und jede Menge Vögel beobachten und natürlich fotografieren. Die Fahrt durch den Regenwald ist abwechslungsreich und interessant, auch wenn der Regenwald direkt hinter dem Fluss großen Bananen-Plantagen weichen musste.
Unser Trip ging weiter und Ziel unserer Fahrt war das kleine Städtchen Fortuna am Fuße eines der aktivsten Vulkane der Erde. Schon von weitem kann man den Arenal, einen richtig schönen Kegelvulkan, erkennen. Leider versteckt sich die Spitze häufig unter eine Wolkendecke - und das Pech hatten wir tagsüber leider auch.
Am nächsten Morgen stand der Sky-Walk im Regenwald an. In der Nähe des Arenal befinden sich die Arenal Hanging Bridges und das Wort Regenwald war in unserem Fall wörtlich zu nehmen. Bei 18-20 Grad fing's an zu regnen und die in den Baumkronen lebenden Tiere hatten sich auch alle verdrückt, sodass wir froh waren diese Attraktion hinter uns zu lassen. Auf dem Weg haben wir einen der vielen Nasenbären getroffen - die trolligen Tiere sind sehr zutraulich und man sieht sie oft in Costa Rica.
Nach einem kurzen Stop am Arenal-See konnte man am Fuße des Arenal schon Schwefelschwaden in der Luft erkennen. Da zum Zeitpunkt unseres Besuchs die Wahrscheinlichkeit eines größeren Ausbruches hellrot war (die Skala geht in Ampel-Farben von Grün nach Rot), waren die Wanderwege am Fuße des Vulkans für Besucher geschlossen. Unser Reiseführer Ivork teilte uns mit, dass erst vor kurzer Zeit ein Reiseführer und zwei Touristen ihr Leben verloren haben, weil sie dem Vulkan zu nahe gekommen und von Eruptionen überrascht worden sind.
Am Abend klarte das Wetter auf und kein Wölkchen war mehr am Himmel. Es wurde Zeit für eine der Hauptattraktionen am Fuße des Arenal - die heißen Quellen von Tabacon, warteten. Durch das Terrain fließen Bäche, in deren terassen-ähnlichen Becken man in bis zu 45 Grad heißem Wasser baden und entspannen kann. Die Temperatur nimmt von oben nach unten ab, d.h. die heißesten Becken sind oben und nach unten kühlt sich die Wasser-Temperatur etwas ab. Bei den Temperaturen ist es schon nach kurzer Zeit für eine Erfischung. In einem schön angelegten großen Pool findet man mitten im badewannen-heißen Wasser eine Pool-Bar mit Blick auf den Arenal.
Im gemütlich warmen Wasser sitzt man Bier- oder Cocktail-schlürfend auf dem Barhocker und traut seinen Augen nicht, wenn plötzlich mitten im Dunkeln und vor allem gefährlich nah Lava-Brocken den Hang runterfliegen. Da bekommt man Respekt und hofft, dass das ganze gut geht... Auf dem Rückweg haben wir dann fernab der touristischen Pfade angehalten und konnten in der Dunkelheit den Kraterrand hellrot leuchten und dann und wann Lavabrocken an den Hängen des Arenal herunterpurzeln sehen - ein irres Naturschauspiel, das man unbedingt gesehen haben muss!
So, den Arenal hatten wir ja in Aktion gesehen, doch den ebenfalls noch aktiven Poas hatten wir wegen schlechtem Wetter schon zweimal außer acht lassen müssen. Heute schien uns das Wetter wohlgesonnen zu sein und wir nahmen den Poas in Angriff. Die kurvenreiche Fahrt führte uns durch eine zerklüftete Berglandschaft mit Regenwald bis in die Höhenlagen. Allein diese Bilderbuch-Landschaft wäre die weite Fahrt schon wert gewesen, aber es kam noch besser. Als einige der wenigen Touristen hatten wir im dritten Anlauf das Glück, die Caldera des Poas unter sehr guten Wetterbedingungen sehen zu können. Mit der Winterjacke konnten wir dem eisigen Wind auf dem Poas trotzen und hatten einen überwältigenden Blick in den Hauptkrater mit seinem grünlich-türkisen Kratersee und den Fumarolen am Uferbereich.
Die nächste Station war der Monteverde-Nationalpark. Auf dem Weg konnten wir die traumhafte Landschaft Costa Ricas sehen und auch die vielen Ananas-, Zuckerrohr-, Bananen- und Kaffeeplantagen bewundern. Um 1950 ließen sich in Monteverde eine Gruppe von Quäkern aus den USA nieder, die mit der Produktion von Käse und anderen Milchprodukten begannen und die Region Monte Verde („Grüner Berg") nannten.
Im Hotel El Sapo Dorado kann man einen sehr schönen Sonnenuntergang über der Halbinsel Nicoya sehen -mit einem guten Buch, einem Glas Rotwein und etwas Käse ein sehr schönes Erlebnis.
Die Wanderung im Nebelwald von Monteverde ist ganz nett, doch etwas Besonderes konnten wir nicht entdecken. Man kann hier allerdings - wie in ganz Costa Rica - Canopy-Touren machen - so richtig spektakulär scheint das jedoch nicht unbedingt zu sein. Auch die Besichtigung einer Käsefabrik ist nicht unbedingt was Neues, außer das man sich fragt, wieso man eine Käsefabrik in den Bergen baut und die Milch mühsam von überall her über Schotterpisten zur Fabrik karrt.
Vom Hochland ging es dann an die Küste zum Naturreservat Carrara. Wir hatten seit längerer Zeit endlich wieder ein schönes Hotel mit Pool und nutzten die Gelegenheit zur Entspannung am Pool. Ein gutes Buch und kühles Bier waren eine gute Wahl, um die hoppelige Fahrt zu vergessen. Am Nachmittag unternahmen wir einen Spaziergang im Naturreservat Carrara. Das Reservat ist zwar für seinen Reichtum an Aras bekannt, doch Papageien konnte wir leider keine entdecken. Dafür konnten wir jedoch Kapuzineräffchen sehen, denen die Früchte einer Würgerfeige so richtig geschmeckt zu haben scheinen.
Weiter ging's zum Manuel Antonio Nationalpark mit seinen bekannten Sandstränden. Unterwegs teilte uns unser Guide Ivork mit, dass nur eine Woche vorher ein Erdbeben der Stärke 7,1 auf der Richterskala statt fand und zeigte uns eine Verwerfung von ca. 50cm, die sich durch den ganzen Landstrich zig. Die Straßen waren mitgenommen und viele alte vor 1930 errichtete Holzhäuser wurden zerstört. Nach dem Abendessen in einem als Restaurant umgebauten Flugzeuges auf der gegenüber liegenden Seite unseres Hotels wurde es Zeit zum Schlafen. Und was gab's nachts um zwei? Richtig: ein Erdbeben! Es war sehr laut und nicht so ein kleines Rütteln wie vor zig Jahren in Deutschland. Jetzt kann ich das gut erzählen, in dem Augenblick jedoch hatte ich die Hosen gestrichen voll und konnte die ganze Nacht vor lauter Angst nicht mehr schlafen.
Am Folgetag machten wir uns auf den Weg zum Strand. Durch die Probleme auf Galapagos hatten wir leider einen ganzen Reisetag in Costa Rica verloren und kamen statt sonntags erst montags in Manuel Antonio an. Montags hat der Nationalpark jedoch geschlossen und daher fiel ein Besuch flach. „Manuel Antonio is close to Paradise" - weißer Sand, sanfte Hügel und klares Wasser laden en zum Baden, Relaxen, Schnorcheln". Das unser Hotel jedoch gute 2-3km weg vom Strand auf einem Hügel lag und in beschwerlicher Hin- und vor allen Rückweg vor uns lag, stand nicht in der Reisebeschreibung. Man kann allerdings auch für wenig Geld mit Taxi oder Bus an den Strand fahren und der kleine Spaziergang tut einem nach der wenigen Bewegung wirklich gut, auch wenn's regnet. Die Bars und Restaurants am Strand habe ein gutes Preis-/Leistungs-Verhältnis und insbesondere die Nacchos können sich sehen lassen.
Nach dem Vormittag am Pool wurden wir von Interbus wieder zurück nach San José transferiert. Morgens ging es dann zum Flughafen, um über Bogota/Columbien nach Aruba, der zweiten der ABC-Inseln zu reisen. Unser Gepäck konnte angeblich nicht direkt nach Aruiba gecheckt werden und die Stunde Aufenthalt in Bogota war alles andere als lustig. Wir konnten nicht aus den Transferbereich und die Koffer waren außerhalb. Mit Winterjacken im Handgepäck war da kein Krieg zu gewinnen - erklärt mal mit Händen und Füßen, dass die Koffer gesucht und zum richtigen Flieger gebracht werden müssen... 5 Minuten vor Start wurden die Koffer gefunden und in der Hoffnung, dass sie auch in das richtige Flugzeug gebracht wurden, ging es nach Aruba.